Das Schokoladenmädchen
Ein Gemälde wird zum Leben erweckt
Dieses Projekt begann eigentlich mit dem Witz, dass zwischen dem Mädchen im Gemälde und mir eine gewisse Ähnlichkeit besteht. Und so begann eine Reise tief in die 1740er Jahre, in das beginnende Rokoko. Auf dem Gemälde ist ein Stubenmädchen dargestellt, welches ein Tablett mit einer Tasse heißer Schokolade - daher der Name - und einem Wasserglas hält. Besonders ist, dass das Mädchen so feine gearbeitete Kleidung trägt, die allerdings nicht der neusten Mode entspricht. Das legt die Tatsache nahe, dass sie abgelegte Kleidung ihrer Herrschaft tragen könnte, wofür auch spricht, dass die Jacke ihr nicht perfekt zu passen scheint - einige Falten sind zu sehen.
Aber nun zum Projekt selbst!
Über dem Mieder wird ein Weiberspeck - hier nicht zu sehen - getragen sowie ein wattierter Unterrock.
Der Rock ist aus einem federleichten Seidentaft und wird an beiden Seiten geschlossen.
Die Caraco-Jacke besteht ebenfalls aus einem Seidentaft und ist mit einem farblich kontrastierenden Leinen gefüttert. Vorn wird sie durch eine Schnürung mit handgefertigten Nestellöchern geschlossen. Hinten liegen die angesetzten Schößchen in drei tiefen Falten. Besonders auffällig sind auch die übergroßen Manschetten, wie im Gemälde dargestellt.
Die Schwierigkeit bestand hier darin die Farben möglichst passend zu denen im Gemälde zu wählen.
Das Ensemble vervollständigen noch eine Schürze, deren Latz mit Nadeln in der Jacke befestigt sind, und ein Halstuch, welches einfach vorn in die Schnürung der Jacke gesteckt wird. Schließlich folgt noch eine Häubchen aus einem rosa Seidensatin, mit Spitze besetzt und mit einem blauen Band am Kopf festgehalten.
Und hier nun das finale Ensemble im Versuch das Gemälde möglichst originalgetreu nachzustellen, sowie einige Details.